Wie sieht die Sache aber nun bei einem Fahrzeug aus, dass im Vorfeld schon einmal komplett restauriert wurde?
Als Beispiel möchte ich hier den Schaden an einem 356er Porsche Coupe anführen. Das Fahrzeug wurde unverschuldet an der linken Seite mit Schwerpunkt des hinteren Bereiches beschädigt. Tür und Seitenteil wurden derart deformiert, dass ein Neuersatz dieser Teile unausweichlich schien.
Da zuvor zeitnah schon ein Wertgutachten in unserem Haus erstellt wurde, gestaltete sich die Wertermittlung relativ einfach, zumal die Schadenhöhe keine Gegenüberstellung des Wiederbe- schaffungsaufwandes nötig machte.
Nach Absprache mit der Reparaturwerkstatt, einem Karosseriebaubetrieb der auf diese Fahrzeuge spezialisiert ist und sowohl Reparaturen als auch komplette Restaurationen durchführt, und nach Prüfung der Verfügbarkeit und Passgenauigkeit der benötigten Teile, entschied man sich, trotz der erheblichen Beschädigungen, für den Versuch die stark deformierten Karosserieteile doch instand-zusetzen. Gerade die Karosserie der 356er Porsche ist ein Beispiel für die Kleinserienproduktion in Handarbeit. Kein nachgekauftes Teil passt hier genau, alles muss nachgearbeitet und angepasst werden.
Die Reparatur verlief besser als erwartet und wurde unter der Reparaturbegleitung des Unter- zeichners durchgeführt. Der ursprüngliche Zustand konnte wiederhergestellt werden. Die Gesamtreparturkosten betrugen 15.062,35 € brutto, der Wiederbeschaffungswert lag bei überschlägig 110.000,-€ in Zustandsnote 2.
Der Porsche befand sich nicht im Originalzustand, sondern wurde schon einmal komplett restauriert, bevor der jetzige Eigentümer den Wagen mit dem Vermerk „keine Vorschäden bekannt“ übernahm.